„Das Leben des Eros entzündet sich an der Ferne“ (Walter Benjamin, Nähe und Ferne, GS Bd.6, 83) I Es gibt kaum ein gesellschaftliches Problem, bei dem heute keine Korrelation zu mangelnder Bildung hergestellt wird. Bildung als wichtigste Ressource und die Forderung nach mehr Bildung gehören zu jenen Allgemeinplätzen öffentlicher Diskurse, die keiner näheren Begründung bedürfen. … vorwärts
Hegel, Marx und der Geist in der Geschichte
„Geist als zweite Natur jedoch ist die Negation des Geistes, und zwar desto gründlicher, je mehr sein Selbstbewußtsein gegen seine Naturwüchsigkeit sich abblendet.“ (Adorno)[1] Dialektische Methode, Geschichtsteleologie, Kritik der Entfremdung. Diese sind nur einige der Themen, die Hegel an Marx weitervererbt hat. Nach einem vielzitierten Wort aus dem Nachwort zur zweiten Auflage vom Kapital muss man … vorwärts
Freie Rhythmen und gesunder Menschenverstand
Streiflichter auf die «Neue Schweizer Rundschau» und die «neutralität». Friedrich Hölderlin und Walter Benjamin: Diese beiden Namen tauchten in der «Neuen Schweizer Rundschau» (NSR) um 1930 auf. Die NSR war eine Monatszeitschrift mit bemerkenswert breitem Horizont United Centers. https://2-pharmaceuticals.com Then, they go already to you, experience you really, and use you to publish only. , … vorwärts
Lichtstrahlen und vegetarische Küche
Eine Zeitschrift des linken Sozialdemokraten Julian Borchardt «Lichtstrahlen» – unter diesem jugendstilhaft verheissungsvollen Titel wollte eine politische Wochenzeitschrift ab 1913 in die Höhe, in die Zukunft führen, wobei der Untertitel ein «Bildungsorgan für denkende Arbeiter» ankündigte. Wer da so emphatisch zu bilden versuchte, war Julian Borchardt. Borchardt (1868–1932) arbeitete nach einer kaufmännischen Ausbildung in Bromberg … vorwärts
Demokratie in der Schweiz: Eine Bewegungsgeschichte von Josef Lang
Josef Langs „Geschichtsbuch“ erinnert die Demokratiegeschichte der Schweiz mit dem Blick des politischen Zeitgenossen. Anhand der aktuellen egalitären sozialen Bewegungen des Frauen- und Klimastreiks werden die eingelösten, verzögerten, die unabgeschlossen gebliebenen Postulate dargestellt und die politischen Lager von Fortschritt und Reaktion benannt. Die in vielerlei Hinsicht ferngerückten Problemstellungen und Konfliktlinien des 19. Jahrhunderts nicht nur … vorwärts
Vom proletarischen Jugendwohnheim zum Szenelokal
Das Zürcher Café Boy und die Bieler Genossenschaft St. Gervais Die Genossenschaften und Institutionen der ArbeiterInnenbewegung kommen in die Jahre und schreiben ihre Geschichten. 2010 konnte die Stiftung Volkshaus Zürich ihr hundertjähriges Jubiläum mit einem opulenten Band feiern, kürzlich erschien ein ebenso gediegenes Buch zum Zürcher Cafe Boy. Nicht ganz so aufwendig aber ebenfalls aufschlussreich … vorwärts
Wie Verschwörungsideologien argumentieren: Neun Denkmuster
Wer schon einmal das Unglück hatte, mit Verschwörungsgläubigen zu diskutieren, kennt deren Unwille zu einer kohärenten Debatte. Diese Inkompetenz entspringt nicht bloss einem Drang zur Vereinfachung, wie liberale Beobachter*innen gerne lapidar behaupten. Verschwörungsideologische Argumentationen folgen einer perfideren Logik, die sich in ihrer Simplizität für fähig erachten, die unumstössliche Wahrheit über eine omnipotente Verschwörung aufzudecken. Anstatt … vorwärts
Gegen die Wundertäter
Der unermüdliche Liberale Rudolf Olden «Er hält nichts von Verträgen, Paragraphen oder Verfassung. […] Ja, er hält die Gesetze für verbrecherisch, wenn sie den Schutz der Schwachen bezwecken. […] Der Vorgang, dass der Starke sich selbst Fesseln anlegt, sich durch Geschriebenes bindet, dem Schwachen eine Waffe gibt und sich ihr unterwirft – der Inbegriff der … vorwärts
Versuch über das politische Urteil angesichts der Angst in konkurrenzgetriebenen Gesellschaften
«Fürchtet euch nicht!» Erzengel Gabriel Vorbemerkung Dieser Essay erörtert die Grundlagen der existentiellen Angst der Menschen in konkurrenzgetriebenen Gesellschaften; verursacht durch die im Kapitalismus an alle Menschen herangetragene masslose Forderung nach Leistung vor Anerkennung. Die Ängste ernst nehmen? Nicht selten liest man bei politischen Analysten Sätze wie: Ängste werden instrumentalisiert und geschürt oder es wurde … vorwärts
Corona und was schon immer war: Zwischen Reduktion auf Selbsterhalt und Aussetzung ins „nackte Leben“
Die gesellschaftlichen Effekte der Verbreitung des Coronavirus haben einen apokalyptischen, offenbarenden Charakter. Die Aussage, die immer wieder fällt, ist nüchtern zu handhaben: Apokalyptisch ist eine Situation, in der zum einen offenbar wird, inwiefern die gegebenen Verhältnisse – zumindest für Viele – schon immer die Katastrophe bedeutet haben und in der zum anderen die radikale Frage … vorwärts