Yanis Varoufakis, Finanzminister und Shootingstar der Syriza-Regierung, bezeichnet sich selbst als unorthodoxen Marxisten und macht sich für die Rettung des Kapitalismus stark. Woher kommt diese marxistisch dekorierte Verteidigung des Kapitalismus? Spurensuche in einem mittlerweile berühmt gewordenen Essay. *** Nach dem grossen Wahlsieg der Syriza hat nun vorläufig wieder das Realitätsprinzip, verkörpert von EU, EZB und … vorwärts
Rettet den Kapitalismus vor sich selbst!*
Der heutige griechische Finanzminister erklärt, warum man zunächst das System vor sich selber schützen muss. Bekenntnisse eines unorthodoxen Marxisten inmitten einer abstossenden europäischen Krise. Im Jahr 2008 erlebte der Kapitalismus einen globalen Starrkrampfanfall. Dieser löste eine Kettenreaktion aus, die Europa in eine Abwärtsspirale stiess. Diese andauernde Krise bedroht aber nicht nur Arbeiterinnen, Beraubte, Banker, spezielle … vorwärts
Werner Kallenberger über Kapitalismus als Religion
Walter Benjamin veröffentlichte 1921 sein Fragment «Kapitalismus als Religion». Dirk Baecker publizierte dazu 2003 als Herausgeber einen gleichnamigen Sammelband, eine hervorragende Anthologie, in welcher aus unterschiedlicher Sicht diskutiert wird, ob der Kapitalismus eine Religion sei oder nur wie eine Religion wirke. Diese Fragen sollten auch heutige Geldreformer bzw. Kapitalismuskritiker interessieren. Seit dem Zusammenbruch des «Realsozialismus» … vorwärts
Jürg Berthold über Étienne de La Boétie: Von der freiwilligen Knechtschaft
Am 5. April 1942 erscheint in der New York Times ein Artikel mit der Überschrift An Anti-Nazi of 1548. Vorgestellt wird ein Text aus dem 16. Jahrhundert, nämlich der Discours de la servitude volontaire ou le Contr’un von Etienne de La Boétie (1530-1563), und er wird als Antwort auf die Verhältnisse in Nazi-Deutschland gelesen. Der … vorwärts
Zum Innenleben des isolierten und mehrfach exkludierten Individuums
Es soll hier eine kleine Phänomenologie des Zeithofs von mehrfach Exkludierten entfaltet werden. Unter mehrfach Exkludierten sind zu verstehen prekarisierte Individuen, die aus dem Erwerbsprozess herausgefallen sind und auch wenig Hoffnung haben, darin wieder integriert zu werden, die pekuniär sehr limitiert sind und auch auf soziale Nahbeziehungen kaum mehr zurückgreifen können, also zugleich von Isolation … vorwärts
Stefan Howald: Volkes Wille? Warum wir mehr Demokratie brauchen
Stefan Howald hat mit seinem Buch „Volkes Wille? Warum wir mehr Demokratie brauchen“ sich einem Thema gewidmet, das heute angesichts des zunehmenden Rechtstrendes, oder als Gegenstück zu der Forderung nach „Professionalisierung“ der Politik an Bedeutung gewinnt. Denn aus der Optik von „Professionalisierung“ und „Rechtstrend“ ist das Volk entweder „rechts“ oder aber muss es durch Fachleute … vorwärts
Schweizer Banken und Common Sense. Zu einer linken Diskurspolitik über den Schweizer Finanzplatz
Wie könnte eine linke Diskurspolitik im Bereich des Finanzsystems aussehen?[1] Ich rekonstruiere zuerst bisherige Auseinandersetzungen in diesem Bereich und analysiere das gegenwärtige öffentliche Image der Banken. Danach diskutiere ich, wie sich für ein kritisch gewendetes Verständnis des Finanzsektors am Alltagsverstand, am Common Sense anknüpfen liesse. Dies versuche ich am Beispiel einer diskursiven Strategie einer linken … vorwärts
Esteban Piñeiro über Ernesto Laclau/Chantal Mouffe: Hegemonie und radikale Demokratie
Als das Credo der Ausländerintegration das historisch gefestigte Narrativ der Überfremdungsgefahr auf den Kopf stellte, war die Euphorie all jener Kreise gross, die jahrzehntelang auf eine gesellschaftliche und politische Anerkennung der Ausländer gehofft hatten. Die ersten sozialwissenschaftlichen Analysen zur offiziellen Ausgestaltung des Ausländeraufenthalts in der Schweiz beschrieben denn auch einen politischen Emanzipationsprozess – von der … vorwärts
Yves Kramer über FelS: Für eine linke Strömung
Ein politisches oder philosophisches Buch, das mein Denken und Handeln geprägt hat? Ich ziehe einige aus dem Regal, stöbere darin, stelle sie wieder zurück. Der Funke will nicht springen. Überall taucht ein „Ja, aber“ auf, das den Rest überstrahlt. Ich komme ins Grübeln. Gerne würde ich der Anfrage nachkommen und über ein Buch schreiben. Aber … vorwärts
Jimini Hignett: Mulier Sacer*
Mit mulier sacer werden jene Frauen bezeichnet, die das Bild der Frau als ‹Heilige und Hure› verkörpern. Es sind Frauen, die als Vogelfreie ungestraft getötet werden dürfen, denen als Heilige das Leben aber eben gerade nicht genommen werden kann. Die Autorin Jimini Hignett schliesst sich mit diesem Begriff explizit den Überlegungen Giorgio Agambens und Slavoj … vorwärts