Fluss, du fließt in alter Weise durch Dein programmiertes Tal in zeitloser Deutschlandreise so schön und überregional (Rheingold, Fluss) *** Das Prinzip der Volkssouveränität ist zentral für die moderne bürgerliche Gesellschaft. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus, heißt es etwa in der deutschen Verfassung in Artikel 20 Absatz 2. Mit dem „Volk“ sind verfassungsrechtlich … vorwärts
Klassismus in der Kita?
Hamburg . Kita Rabenhorst. Eine junge Familie zieht in den Hamburger Staddteil Wellingsbüttel und dort, auf der Suche nach Betreuung für den Nachwuchs, stösst sie auf die Beschreibung der gesellschaftlichen Wirklichkeit des Stadtteils. Nicht abstrakt, sondern in einer Broschüre des dortigen Kindergartens. Dort wird wahrheitsgemäß beschrieben, dass ein Grossteil der Eltern der lieben Kleinen einer … vorwärts
Karl Reitter: Heinz Steinert und die Widerständigkeit seines Denkens
Karl Reitter ist ein Philosoph und Marxist, der sich nicht durch gewollte Originalität auszeichnet, sondern durch Präzision des Denkens. Das ist umso bemerkenswerter, als Originalität im akademischen Betrieb (aber beileibe nicht nur dort) zu einer Voraussetzung beruflichen und sozialen Überlebens geworden ist, obwohl sie nichts mehr mit besonderen und überraschenden persönlichen Eigentümlichkeiten zu tun, sondern … vorwärts
Zur Religionskritik von Marx, mit Marx und über Marx hinaus*
Karl Marx gilt als wichtiger Klassiker der Religionskritik.[1] Das heisst, seine einschlägigen Äusserungen sind sowohl gut zitierbar wie auch vielfältig deut- und verwendbar. Zitierbar ist vor allem der Satz vom Opium: «Religion ist das Opium des Volkes»[2]. Was leistet die Metapher vom Opium? Drogen bringen normalerweise nichts Neues hervor, sie steigern vorhandene Gestimmtheiten, versprechen Möglichkeiten, … vorwärts
Ist Kunst Arbeit oder ästhetische Selbstbefriedigung?
Auf theoriekritik.ch hat die Gruppe Konverter den Text ‚Kunst, Kultur und Warenform – Rote Fabrik und Reitschule‘ veröffentlicht. Darin werden die Berner Reitschule und die Rote Fabrik in Zürich als Konsumtempel bezeichnet, in der die eigene, widerständige Kultur kommerzialisiert werde. Das Ziel der Gruppe Konverter ist die künstlerische Selbstermächtigung. Dabei kann Kunst nur widerständig sein, … vorwärts
Renato Curcio: Das virtuelle Reich. Die Kolonialisierung der Fantasie und die soziale Kontrolle
Facebook, Google und Amazon sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, Smartphones, Tablets und Laptops ebenso wenig. Diese neuen digitalen Technologien und die Konzerne, die sie verwalten, leiten und kontrollieren immer mehr Aspekte unseres sozialen Lebens – vom Arbeitsplatz über Beziehungsweisen bis zum Konsum. Diesen Veränderungen spürt in seinem neuen Buch ein Autor nach, von dem … vorwärts
Mehrwert und Melancholie
Zum neuen Band des Historisch-Kritischen Wörterbuchs des Marxismus Von Maschinerie bis Mitbestimmung reicht der soeben ausgelieferte Band 9/I. Das grosse «Historisch-Kritische Wörterbuch des Marxismus» (HKWM) ist damit gut über die Hälfte hinaus gediehen. Der neuste Band führt mitten in zentrale Diskussionen aus der Geschichte des Marxismus. Etwa mit dem Stichwort Materialismus. Gemäss dem globalen Anspruch … vorwärts
Ueli Mäder: 1968 – Was bleibt?*
Jede Revolte hat ihre Vorläufer, sucht ihre Anlässe und findet ihren Kulminationspunkt. Auch wenn das Jahr 1968 für eine globale Bewegung steht, eine Welle, die fast überall hinreichte, hatte doch jedes Land seine eigenen Katalysatoren und Betablocker, die dieses verstärkten und jenes abschwächten. Mässigend wirkten in der Schweiz die föderale Struktur, die Doppelidentitäten der Sprachregionen, … vorwärts
Kunst, Kultur und Warenform – Rote Fabrik und Reitschule.
„Kultur hat einen Wert.“ „Kunst ist Arbeit.“ „Künstler sollen bezahlt werden.“ So lautet der Dreischritt, der immer wieder zu hören ist. Auch jüngst im Zusammenhang mit der Besetzung der Grossen Halle der Reitschule in Bern, welche die Gruppe der „Wohlstandsverwahrlosten“ durchführte. Die Kritik lautet, dass die Kommerzialisierung der (eigenen, widerständischen) Kultur rückgängig gemacht werden sollte, … vorwärts
Er war nicht zum Spaß da
Ein Jahr war er nun im Gefängnis. Es war ein Jahr zu viel. Deniz Yücel, seit 2015 Türkei-Korrespondent der Welt, davor Redakteur der taz und langjähriger Herausgeber der Wochenzeitung Jungle World. Dem Journalisten wird von der türkischen Justiz «Terrorpropaganda und Volksverhetzung» vorgeworfen. Als Beweise für die Anschuldigungen dienen zwei Beiträge für die Welt: ein Interview … vorwärts