Obwohl die ökologische Krise in jüngerer Zeit durchaus politisiert worden ist und auch im herrschenden Diskurs als Problem wahrgenommen wird, scheinen sich die ihr zugrunde liegenden Produktions- und Konsummuster – mit staatlich-politischer Unterstützung (siehe etwa die fossilistischen Energie- und Mobilitätspolitiken) – in den Zentren des Kapitalismus zu verfestigen. Und mehr noch: Sie breiten sich global … vorwärts
Holger Schatz über Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft

Viele meiner Überlegungen zu den repressiven Aspekten moderner Arbeitsideologien sind von Herbert Marcuses Begriff der «zusätzlichen» Herrschaft inspiriert, den er wiederum aus seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Triebtheorie Freuds gewonnen hatte. Jenem zufolge entwickele sich Kultur stets im Spannungsfeld zwischen Lust- und Realitätsprinzip: Nur wenn der Aufschub und die Sublimierung unmittelbarer Triebbefriedigung gelinge, könne Arbeit, … vorwärts
Elena Louisa Lange über Karl Marx: Das Kapital (Band 1-3)

Das Kapital von Marx ist die Übermutter. Keine linke Theorie, die auch nur einen Funken Anstand hat, das heisst, Gesellschaftskritik betreibt – und ich meine Kritik, und nicht ein bisschen dem Establishment auf die Zehen trampeln wie zum Beispiel Thomas Piketty –, die sich nicht direkt oder indirekt auf das Hauptwerk des Meisters beziehen würde. … vorwärts
Hans Fässler über Paul Virilio: Fahren, fahren, fahren …

1987 wurde in St. Gallen die Stadtautobahn eröffnet. Dem offiziellen Festakt gingen intensive politische und stadtplanerische Auseinandersetzungen voraus. Gleichzeitig erregten verkehrsberuhigende Massnahmen (Fahrbahnverengungen, Einbau von Schwellen) in der Stadt die Gemüter aufs Äusserste. Als Historiker mit sozialistischem und marxistischem Hintergrund hatte ich immer wieder versucht, ideologische Erklärungen für die Heftigkeit der Debatten um Autos, Geschwindigkeit … vorwärts
Emanzipatorische Prozesse und Brüche. Dieter Klein: Das Morgen tanzt im Heute. Transformation im Kapitalismus und über ihn hinaus

Tanz, so Dieter Klein in seinem Buch „Das Morgen tanzt im Heute“ mit Verweis auf den Tänzer Rudolf Nurejew, kann in der Gegenwart Sachverhalte ausdrücken, die noch kaum sichtbar sind, aber bereits spätere wichtige Entwicklungen vorwegnehmen. Dieser Gedanke leitet die vielschichtige und dennoch kohärente Reflexion linker gesellschaftspolitischer Dilemmata sowie Ansprüche an eine Strategiebildung auf der … vorwärts
Warum soll dem Paradigma des Neoliberalismus nicht die Zukunft gehören?
In der aktuellen Krise zeigt sich noch deutlicher als zuvor, dass das Versprechen des Neoliberalismus von „Freiheit und Wohlstand für alle“ ein leeres Versprechen ist. Neoliberalismus war von Anfang an ein Projekt der Vermögensbesitzer und herrschenden Klassen. Neoliberale Ideen wurden seit den 1970er Jahren praktische Politik, um die damalige Krise des Nachkriegskapitalismus zu bearbeitet. Die … vorwärts
Werner Portmann über Alexander Herzen: Mein Leben. Memoiren und Reflexionen

«Die Don Quichotes der Reaktion haben viele unserer Luftballons aufgeschlitzt, die Rauchgase haben sich verflüchtigt, die Aerostate sind niedergegangen, und wir schweben nicht mehr wie der Geist Gottes über den Wassern, mit Hirtenflöten und prophetischem Lobgesang, sondern klammern uns an die Bäume, die Dächer und an die feuchte Mutter Erde. » (Alexander Herzen, Mein Leben) … vorwärts