Mit Kommunismus nach 1989. Beiträge zu Klassentheorie, Realsozialismus, Osteuropa liegen essentielle Texte des ungarischen neo-marxistischen Philosophen Gáspár Miklós Tamás erstmals in deutscher Übersetzung vor. Brexit im Westen, autoritäre Formierung der Gesellschaften im Osten und linke Bewegungen und Regierungen im Süden – Europa, weit über die Grenzen der EU hinaus, ist nach wie vor tief in … vorwärts
Geschichte
Klaus Weber: Adolf Hitler nach-gedacht. Psychologie, Person, Faschismus
Mit großer Spannung war sie erwartet worden: die historisch-kritische Ausgabe von Hitlers Buch Mein Kampf, die vom Münchner Institut für Zeitgeschichte erarbeitet worden ist. Schon Monate vorher war von einem großen Medienereignis die Rede und kein öffentliches Medium ließ es sich nehmen, mehr oder weniger umfassend Stellung zu beziehen. Eine gewaltige Aufmerksamkeit war und ist … vorwärts
Die schlafenden Hunde von Chile
Ich habe noch nie so viele schlafende Hunde gesehen wie in Chile. Sie schlafen auf Strassen und Plätzen in der Hauptstadt Santiago de Chile, in Valparaiso, Viña del Mar und Concón am Pazifik, in San Pedro und Calama in der Atacama Wüste, in Castro und Conchi auf der Insel Chiloé, in Punto Arenas und Puerto … vorwärts
Pluraler Marxismus als Projekt
Mit Band 8/II,(1) der Anfang 2015 erschien, ist das Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus (HKWM) in der Mitte des Alphabets angekommen. Zwanzig Jahre hat es gebraucht, um die erste Weghälfte zurückzulegen; noch zehn Jahre mehr, rechnet man die Übersetzung des französischen Vorläufers, des Kritischen Wörterbuchs des Marxismus (KWM), hinzu. Als dessen letzter Band erschien, 1989, fiel … vorwärts
Suchend (weit) auseinander*
Als politische Menschen starteten beide bei Marx, gingen dann aber lesend verschiedene Wege. Peter Gente verlegte mit zwei prägenden Partnerinnen vorab Theorieliteratur; er wird als Modellfall porträtiert. Frigga Haug hat ihre Denkprozesse in mehreren Büchern selber dokumentiert; ihr jüngstes enthält eine persönliche Bilanz. *** Vorbemerkung: Ich habe früh intensiv gelesen und die interessante Zeit um … vorwärts
Einleitende Worte zum Reader «Kunst/Revolution»*
Mit diesem Reader möchten wir einen Diskussionszyklus beginnen mit dem Ziel, ein revolutionäres Verständnis von Kunst und Kultur zu entwickeln. Wir verwenden den Begriff des ‚Revolutionären‘ in der Tradition einer Linken, die sich wahlweise antikapitalistisch, alternativ, anarchistisch, kommunistisch etc. usw. versteht. Ziel dieses Readers ist es nicht, eine Anleitung dafür zu geben, wie Kunstschaffende ‚politische‘ … vorwärts
Ginevra Signer über Tommaso Campanella: La Città del Sole
Vor vielen Jahren las ich mit naiver Begeisterung «La Città del Sole», auf deutsch «Der Sonnenstaat». Die Naivität ist mir seither angesichts der vielen real existierenden und brutal verkommenen Utopieversuche abhanden gekommen. An Utopien bin ich aber nach wie vor interessiert. Der Dominikanermönch, Philosoph und Wissenschafter Tommaso Campanella erdachte und beschrieb 1602 ein utopisches, wenn … vorwärts
Gründungszeit ohne Eidgenossen. Eine kritische Betrachtung
Die meisten Teilnehmer haben in ihrer Schulzeit vermutlich ein Bild von der Entstehung der Eidgenossenschaft mitbekommen, das vom Gründungsmythos um die gewaltsame Befreiung der freiheitsdurstigen Tal-Leute der Waldstätte vom drückenden habsburgischen Joch (Gessler!) handelt, der zum Sturm auf die habsburgischen Zwingburgen führte und im Rütlischwur der „Drei Eidgenossen“ kulminierte, dem angeblichen Freiheitsbrief von 1291, der … vorwärts
Philipp Felsch: Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte 1960-1990
In den Siebzigern habe sich eine ähnliche Theorie- und Publikationsflut über eine wachsende Leserschaft ergossen wie um 1800, schreibt Philipp Felsch in seiner historischen Aufarbeitung der Theorieaffinität der Zeit zwischen 1960 und 1990. Die Bedingung dafür findet er beide Male in einer veränderten Verlagslandschaft. Während Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts die zunehmende … vorwärts
Ariane Tanner über Pierre Bourdieu: «L’illusion biographique»
«Allgemeine Geschichte»: Nur schon diese Bezeichnung! Wenn ich dieses Fach wählte – so mein zu Beginn des Studiums vor mir selbst verheimlichter und erst später eingestandener Gedanke –, würde ich endlich wissen, erstens, wie alles war, zweitens, wie alles gekommen ist, und demnach, drittens, weshalb alles so ist, wie es ist. Ein Gedanke, der eine … vorwärts